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Augustin (Name geändert) ist ein sehr unruhiger


Enviado por   •  4 de Agosto de 2014  •  1.498 Palabras (6 Páginas)  •  240 Visitas

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Augustin (Name geändert) ist ein sehr unruhiger, unkonzentrierter Schüler, der seiner Lehrerin kaum zuhören kann und dazu geneigt ist, sich ohne bestimmte Anlässe viel zu bewegen. Daheim in seiner Freizeit kann er ebenfalls nicht ruhig und still sitzen. Die Besorgnis seiner Lehrerin und seiner Eltern führten zu einem Besuch beim Kinderpsychotherapeuten, woraufhin Augustin ADHS diagnostiziert wurde. Seine Zensuren in der Schule haben auch unter seiner Störung leiden müssen, da es durch seine Unkonzentriertheit zur Gewohnheit wurde sein Hausaufgabenheft zuhause zu vergessen und auch seine Hausaufgaben ließ er des Öfteren auf dem Heimschreibtisch liegen.

Inzwischen ist Augustin 12 Jahre alt und geht in die sechste Klasse eines evangelischen Gymnasiums. Es war nicht einfach die Wahl, Augustin auf ein Gymnasium zu schicken, zu treffen, denn sowohl seine Grundschullehrerin als auch seine Eltern hatten – nicht zuletzt aufgrund seiner Störung – nicht unbegründete Bedenken. Der kleine Sechstklässler zeigt jedoch eine rege Beteiligung im Unterricht der Fächer, die ihm liegen und ihn interessieren – wiederum macht er in für ihn weniger spannenden Fächern „nur das Nötigste“. Sein hyperaktives Verhalten hat er mittlerweile, dank der Unterstützung seitens der Lehrenden, unter Kontrolle. Selbst das höchste schulische Ziel des Abiturs, welches einst so unerreichbar schien, wird jetzt immer realistischer und mit etwas Mühe und Fleiß kann sich Augustin gezielt darauf vorbereiten. Wenn man letztere Fakten aus psychologischer Sicht betrachtet, lässt sich behaupten, dass der junge Schüler aufgrund der gewählten Schulform nun bemüht ist „am Ball zu bleiben“ und zeigt daher auch Einsatz und Interesse im Unterricht. Er versucht seine innere Nervosität bzw. Unruhe zu kontrollieren und durch Wortmeldungen im Unterrichtsgespräch zu kompensieren. Im Falle, dass Augustin sich an „schlechten Tagen“ nicht zu zügeln weiß, haben sowohl die Lehrkräfte als auch seine Mitschüler(innen) vollstes Verständnis dafür, dass er den Klassenraum für einige Minuten verlässt, um sich z.B. bei einem kurzen Spaziergang um das Schulgelände zu beruhigen. In Zusammenarbeit mit Augustins Eltern, die sich mit der Störung ihres Sohnes ausführlich auseinandergesetzt haben, haben die Lehrenden die adäquaten bzw. geeigneten Methoden erarbeiten können, die nicht nur für Augustin, sondern auch für seine Mitschüler(innen) einen erfolgreichen Unterricht ermöglichen.

Meine Wahl fiel auf genau dieses Fallbeispiel, weil ich in einem meiner Praktika einen ähnlichen Fall erlebt habe und ich es vor allem interessant finde, wie von ADHS betroffene Schüler ihren Schulalltag bzw. ihre Schullaufbahn auf dem Gymnasium meistern. Rund eine halbe Million Kinder und Jugendliche weisen hierzulande Symptome auf, die zu der Diagnose „ADHS“ führen. Daher sind nicht nur die Eltern der Betroffenen gefragt, sondern vor allem auch die Lehrer bzw. die Schule, die als zweite Sozialisationsinstanz eine wesentliche Rolle in der Entwicklung der Schüler(innen) spielt. Hierbei stehen die Bemühungen, die die Lehrkräfte anstellen, um von ADHS betroffene Schüler in die Klassengemeinschaft zu integrieren, von zentraler Bedeutung. Sie sollten mit dieser Störung vertraut sein, um Mittel und Wege zu finden mit betroffenen Schülern umzugehen und diese effizient in das Unterrichtsgeschehen zu involvieren bzw. inkludieren. Hier besteht die Aufgabe der Lehrkräfte nicht nur darin, Wissen zu vermitteln, sondern vor allen Dingen auch die Aufgabe des Diagnostikers und Beraters zu übernehmen. Folglich ist es zwingend notwendig bei einem Verdacht auf ADHS oder bei wichtigen, lebensverändernden Entscheidungen (wie im Falle von Augustin) sich vertrauensvoll an die Eltern zu wenden, diese zu konsultieren, um kooperativ nach Lösungen zu suchen, die nicht nur das Wohl des betroffenen Kindes garantieren, sondern darüber hinaus sowohl ein harmonisches Miteinander als auch ein angenehmes Lernklima der Klassengemeinschaft gewährleisten. Des Weiteren ist jedes Kind mit ADHS anders, denn die Störung kann auf verschiedenste Weise ausgeprägt sein und bedarf individueller pädagogischer Methoden bzw. Strategien.

Die Basis eines qualitativen und erfolgreichen Unterrichts bilden die Fähigkeiten bzw. Fertigkeiten, die die Lehrperson mitbringt. Um ausnahmslos allen Kindern – und insbesondere Kindern mit ADHS – solch einen Unterricht bieten zu können, muss die Lehrperson sich umfangreich mit dem Störungsbild (Unaufmerksamkeit, Impulsivität, Hyperaktivität) dieser Krankheit befassen, um über ein diesbezüglich breites Informationsspektrum zu verfügen, was wiederum der Lehrperson erlaubt, ADHS frühzeitig zu erkennen, zu akzeptieren und auf den/die Schüler/in zugeschnittene Methoden herauszuarbeiten, die diesem/dieser ein erfolgreiches Lernen ermöglichen. Um den Beeinträchtigungen von Kindern mit ADHS erfolgreich entgegenwirken zu können, sollte die Lehrkraft offen für Änderungen in der Gestaltung des Klassenzimmers , der Sitzordnung und der inhaltlichen Struktur des Unterrichts sein, damit keine Chancenungleichheit entsteht, denn Chancengleichheit bedeutet im schulischen Kontext, dass jede/r Lernende, ungeachtet seiner/ihrer sozio-kulturellen Hintergründe und Voraussetzungen, das Recht auf individuelle Förderung (unter Berücksichtigung seiner/ihrer Möglichkeiten und Beeinträchtigungen) haben sollte. Folglich sollte die Lehrkraft ihre Unterrichtsstunden sowohl strukturiert als auch abwechslungsvoll gestalten, in welcher alle Schüler/innen aktiv und sinnvoll miteingebunden werden können. Darüber hinaus sollten

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