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La opresión y la explotación de la clase baja en Woyzeck de Georg Büchner.


Enviado por   •  7 de Abril de 2016  •  Ensayos  •  2.419 Palabras (10 Páginas)  •  178 Visitas

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Philosophishe Fakultät Sarajevo

Abteilung für Germanistik

Einführung in die Dramentheorie, 3. Semester

ESSAY

"Die Unterdrückung und Ausbeutung der Unterschicht in Georg Büchners Woyzeck"

Verfasserin:                                                               Lehrveranstaltungsleitung:

Anđela Živković                                                       Doc. Dr.,

zivkovic-a@gmail.com                                             Ljubinka Petrović-Ziemer

        

Sarajevo, Dezember 2015

Woyzeck ist ein gutes Beispiel eines Sozialdramas bzw. eines Werkes, das die Beziehungen in der Gesellschaft thematisiert und sich meistens auf die Probleme, auf die die Gesellschaft stoßt, konzentriert. Büchner behandelt hier das Leben und die Beziehungen zwischen verschiedenen sozialen Schichten. Das ist ein offenes Drama und einige Merkmale dafür sind: es gibt keine Einleitung, die Hauptthemen unterscheiden sich von Szene bis Szene, die Handlung vollzieht sich auf verschiedenen Orten und man kann Zeitsprünge oft erkennen. Das ganze Drama besteht aus sehr kurzen, fast unverbundenen Szenen, jedoch jede dieser Szenen hinterlässt starken Eindruck beim Lesen, weil man nachdenken muss, während er das, was passieren wird, ungeduldig erwartet. Wir fragen uns ständig was der nächste Schritt der Hauptfigur Woyzeck ist, was wird er tun, wer hat Schuld an alles, was geschieht usw. Der Akzent ist nicht auf das, was die Charaktere sagen gesetzt, sondern auf den Prozess wie sie sich benehmen und wie ihre Taten unverkennbar, überraschend und aufregend sind.

Franz Woyzeck ist der Vertreter der niederen sozialen Schichten. Er ist ein armer ex Soldat, ein einfacher Mann, der niemandem in dem Weg stehen will. Er liebt seine Partnerin Marie und versucht auf verschiedene Weisen, ihr und ihrem unehelichen Sohn genug Geld zu verdienen, um ein normales Leben zu führen; er kämpft also ums Überleben. Franz ist bereit, verschiedenen erniedrigenden Aufgaben zu erledigen, aber nichts, was er tut, scheint genug zu sein. Er ist als ein schwacher Mann dargestellt, der zum Objekt der anderen wird und auch unfähig, sich aus dieser Position zu befreien. Die Gesellschaft, bzw. die gesellschaftlichen Normen spielen hier eine große Rolle und die Figuren des Doktors und Hauptmann sind die Verkörperung dieser Normen.

Das Hauptmotiv, das sich durch das ganze Werk vollzieht, ist das Motiv der Ausnutzung. Das kann man, sogar wenn er Woyzeck nur in seinem engsten Umgebung betrachtet bemerken bzw. seine Beziehung mit Marie oder mit seinem besten Freund Andreas. Die Freundin und der beste Freund stellen zwei wichtige Figuren im Leben eines Mannes dar und deshalb wäre es natürlich zu erwarten, dass ihn diese zwei Personen am meisten lieben und unterstützen und, dass er sich an sie immer wenden kann. Das ist aber hier nicht der Fall. Marie ist mit dem armen Woyzeck zusammen, der wie schon gesagt, ein einfacher Soldat aus der Unterschicht ist, aber sie ist von dem Oberflächlichen sehr angetan und sehnt sich nach einem Mann mit hohem Ansehen, der ihr teure Geschenke machen kann. Deshalb ist sie so zufrieden und glücklich, wenn sie ein Paar Ohringe von dem Tambourmajor, einem Offizier der Oberschicht bekam. Das sieht man, wenn sie mit dem Kind im Zimmer ist und die Ohringe betrachtet: „Was die Steine glänzen! Was sind's für? Was hat er gesagt? - - Schlaf, Bub! Drück die Augen zu, fest! - [Das Kind versteckt die Augen hinter den Händen.] - Noch fester! Bleib so - still, oder er holt dich! - [Singt:] Mädel, mach's Ladel zu 's kommt e Zigeunerbu, führt dich an deiner Hand fort ins Zigeunerland. [Spiegelt sich wieder.] - 's ist gewiß Gold! Wie wird mir's beim Tanzen stehen? Unsereins hat nur ein Eckchen in der Welt und ein Stück Spiegel, und doch hab ich ein' so roten Mund als die großen Madamen mit ihrem Spiegeln von oben bis unten und ihren schönen Herrn, die ihnen die Händ küssen. Ich bin nur ein arm Weibsbild!„[1]  Hier ist es klar, dass sie von dem materiellen fasziniert ist. Der Tambourmajor stellt ein kompletter Gegensatz zu Woyzeck dar – er ist nicht nur reich, sondern auch stark und gut aussehend (Marie vergleicht ihn mit einem Löwe) und da sie sich so hingezogen zu ihm fühlt, habe ich festgestellt, dass Woyzeck für sie nie gut genug wäre. Diese Respektlosigkeit gegenüber Woyzeck erreicht den Höhepunkt, wenn sie ihn hinter seinen Rücken mit einem anderen Mann – dem Tambourmajor verrät. Deshalb war es für mich nicht so überraschend, dass Woyzeck so eifersüchtig war.

Andererseits ignoriert Andreas Woyzeck sehr oft und zeigt weder Mitleid noch den Wunsch ihm zu helfen, ein Problem zu lösen. Das ist hier leicht zu bemerken, als ihm Woyzeck sagt, dass er nicht schlafen kann, weil er Stimmen hört, die ihn zu Stichen überreden. Er sagt: „Ich kann nit schlafen! Wenn ich die Aug zumach', dreht sich's immer, und ich hör' die Geigen, immer zu, immer zu. Und dann spricht's aus der Wand. Hörst du nix?“ und Andreas antwortet: „Ja - laß sie tanze! Einer is müd, und dann Gott behüt uns, amen.“ Oder: „Schlaf, Narr! - [Er schläft wieder ein.]“[2]

Jeder ist also von seinem eigenem Interesse angetrieben. Damit ist es keine Überraschung, dass Woyzeck auch die anderen aus seiner Umgebung ausnutzen und manipulieren. Dies bringt uns zu dem Hauptmann und Doktor.

Hauptmann ist eine Figur, die uns Büchner schon am Anfang erwähnt. Er zeigt uns die Beziehung zwischen zwei Figuren, die keinesfalls gleichberechtigt sind – es ist offensichtlich, dass es um einen Vorgesetzter (Hauptmann) und Untergebener (Woyzeck) geht. In der ersten Szene ist Woyzeck gezeigt, als er Hauptmann rasiert und mit ihm redet. Hier ist es schon deutlich, dass sie zwei Gegenteile darstellen. Es ist offensichtlich, dass Hauptmann die dominierende Figur ist – er hält ein Monolog über seine Gedankenfolge und Stellungen, stellt Fragen an Woyzeck oder befehlt ihm, etwas zu tun oder zu sagen. Andererseits sind seine Antworten kurz und einfach, meistens: „Jawohl, Herr Hauptmann“, wo man seine Passivität zum ersten Mal sehen kann; zum ersten Mal bekommen wir den Eindruck, wie der Charakter dieses Protagonisten eigentlich ist. Es gibt viele Verschiendenheiten zwischen den Schichten in der Gessellschaft und es geht nicht nur um dass, ob man Geld hat oder nicht. Hier geht es auch um den Besitz einiger Tugenden. So kann man sehen, dass Hauptmanns Meinung nach, die Oberschicht die Äquivalenz für bessere Menschen ist, was Büchner natürlich auslachen will. Leider, denkt Woyzeck auch so. Er gesteht das sich selbst ein und ist sich seiner unterdrückten Position bewusst, in der er sich nur wegen Geld bzw. Geldmangel befindet. Und er macht nichts, um das zu verändern. Er ist nur ein Betrachter, der sich damit abfindet; er ist kein Revolutionär. So sagt er: „Ja, Herr Hauptmann, die Tugend - ich hab's noch nit so aus. Sehn Sie: wir gemeine Leut, das hat keine Tugend, es kommt nur so die Natur; aber wenn ich ein Herr wär und hätt' ein' Hut und eine Uhr und eine Anglaise und könnt' vornehm rede, ich wollt' schon tugendhaft sein. Es muß was Schönes sein um die Tugend, Herr Hauptmann. Aber ich bin ein armer Kerl!“[3]

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